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Donnerstag, 15. August 2019

burn out

Ein Freund von mir postete in seinem Status das Video "Burn out" von Rainhard Fendrich.

Kannte ich nicht, ist nicht meine Musik, musste ich rein hören, schon alleine ihm zuliebe. Und es passt zu ihm. Er ist selbstständig, hat nie Urlaub, muss sich jeden Tag kümmern. Opfert sich auf. Selten schafft er es mal 1-2 Tage weg, wenn sein Sohn für ihn einspringt.

Aber über die Zeile "....die Erkenntnis reift: es gibt ein Leben vor dem Tod" bin ich gestolpert. Das ist nämlich eine Zeile für die, die einfach länger und mehr arbeiten. Sich immer mehr aufladen (lassen) als sie müssten. Eine Zeile für Angestellte.

Die trifft nicht auf Menschen wie ihn zu, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Natürlich wäre es toll, wenn er Feierabend machen könnte, sich "an den Strand legen" könnte und das "Telefon ausschalten". Aber dann bräuchte er Angestellte. Dann müsste er einen Stellvertreter haben.

Das Leben ist aber nicht immer so, dass jeder Selbstständige so viel verdient, dass er sich direkt Angestellte und einen gleichwertigen Ersatz leisten kann. Im Gegenteil, viele Selbstständige kratzen am Existenzminimum und gerade in diesem Bereich kenne ich mehr als nur ihn, die nebenbei noch aufstocken, die Hilfen zu Zuschüsse kassieren um überleben zu können.

Da bleibt einfach keine Zeit um abzuschalten. Da muss man sich einen freien Tag hart erkämpfen. Ich würde ihm wünschen dass er das kann.

Als ich damals meine 50 Stunden Woche hatte, da fand ich auch dass ich abends noch wenigstens fern sehen müsste um noch irgendwas vom Tag zu haben. Ich ging Wochenlang immer erst nach 11 ins Bett, fand dann nicht in den Schlaf und stand jeden Morgen um 5:30 wieder auf. Das Ende vom Lied war, dass diese Kombination aus zu viel Arbeit und dem "du musst noch irgendwas nur für dich tun, und wenns nur Fernsehen ist" irgendwann zu meinem Zusammenbruch führte.

Die Arbeit muss weniger werden, helft den Menschen, dass sie ihre Pausen kriegen. Nehmt sie mit raus aber helft ihnen vorher noch das Geschirr spülen, die Tiere versorgen etc, damit sie auch im Kopf Pause machen können und nicht dran denken müssen, wieviel gerade liegen bleibt, weil sie sich eine Auszeit gönnen.


2 Kommentare:

  1. Stimmt.
    Gibt allerdings mehrere Perspektiven:
    Manche Menschen sind so in diesem Hamsterrad, dass sie sogar Angst davor haben, da raus zu kommen, weil sie nichts mehr mit sich anfangen können.

    Manche Menschen mögen es, fühlen sich wichtig. Bis es zuviel wird.

    Manche Menschen brauchen das Geld.

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    1. Die erste Gruppe kann mMn therapiert werden wenn sie umfällt. Die 2. wohl auch noch

      Und die letzte Gruppe ist einfach nur arm dran. Die können zwar auch therapiert werden, aber sie haben ja keine Wahl.

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