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Donnerstag, 24. Oktober 2019

Scheiß Schulsystem

Die Schulen in D sind echt eine Katastrophe.

Sogenannte Inklusionskinder fallen durch jedes Raster, Inklusion gibts bestenfalls auf dem Papier aber wenn ein Lehrer dafür von Schema F weg muss, wirds schon schwierig.

Praxisnaher Unterricht wird bestenfalls in den Haupt- und Realschulen unterrichtet. Und da ist es mir gerade egal ob man die Hauptschule nun euphemistisch Werkrealschule oder RealschulePlus oder sonstwie nennt.

Biste auf dem Gymnasium, haste verloren wenn du was fürs Leben lernen willst. Da lernt du im Grunde nur, für welche Studienfächer du dich mal interessieren willst.

Ich war auf einem Gymnasium was sich ein Gebäude mit einer Hauptschule teilte. Ich bin gern zur Schule gegangen, wirklich. Aber praxisnaher Unterricht? Fehlanzeige.

Eine Schulküche gabs nur nebenan in der Hauptschule. Die Jahrgänge über uns hatten immerhin noch KochAGs in denen sie dann da rüber gegangen sind zum Kochen. In den 9 Jahren in denen ich dort zur Schule ging, gabs nur eine Rechtskunde- und eine TheaterAG.
In den 9 Jahren gabs auch genau einmal Projekttage. Ja, genau. Einmal. Damals durfte jeder 3 Projekte angeben und im besten Fall bekam man seinen Erstwunsch. Bei niemandem hat das geklappt. Ich wollte eigentlich Surfen lernen. Aber ich wurde dem ErsteHilfeKurs zugeteilt. Das war immerhin praktisch, so bekam ich den großen Schein kostenlos und der war gültig bis zu meinem Führerschein. Surfen wäre trotzdem toll gewesen.

Es gab auch ein Schulpraktikum. Jaha, 2 Wochen in der 10. Klasse durften wir in Berufe schnuppern, die uns interessieren. Aber wie man für sich seine eigenen Interessen heraus findet wenn man so gar nichts weiß, das hat uns keiner beigebracht. In der 10. Klasse besuchten wir dann auch mal das Arbeitsamt die Agentur für Arbeit.  Da füllten wir alle Fragebogen aus, ein Computer spuckte aus, welche Berufe für uns in Frage kämen. Nichts davon war irgendwas, was einen von uns interessiert hätte und wir waren wirklich erstaunt, was da teilweise raus kam. Gut wars, weil wir Berufe kennenlernten, die wir noch nicht kannten. Aber gebracht hat es keinem von uns was. Dann kam auch mal ein Mensch von der Bundeswehr vorbei und hat eine Doppelstunde lang erzählt, dass man bei der Bundeswehr auch studieren kann. Ausbildung ging natürlich auch aber der anwesende Lehrer hat interveniert und gesagt, dass er dafür da sei, uns über Studiengänge aufzuklären und mehr gefälligst nicht. Also passierte das. Das war durchaus spannend.

Heute stehe ich da und denke mir "jep, grundsätzlich habe ich die Schule gemocht. Aber ich habe kaum etwas fürs Leben gelernt dort"
ich habe nicht gelernt, nachhaltig zu leben
ich habe nicht gelernt, achtsam mit Rohstoffen umzugehen
ich habe nicht gelernt, Müll zu vermeiden
ich habe nicht gelernt, wie man Kleidungsstücke flickt statt sie neu zu kaufen.
ich habe nicht gelernt, zu kochen.
ich habe nicht gelernt, was wichtig ist für eine gesunde Ernährung.
ich habe nicht gelernt, etwas zu reparieren.

Reparieren lernte ich von meinem Vater, brachte es mir selbst bei und alles Autospezifische was ich nicht konnte, brachte mir der beste Schatz von allen bei. Ich kann Löcher in die Wand bohren und auch schwere Dinge aufhängen, ich kann Lampen anschließen und Möbel aufbauen. Das was jeder können sollte. Ich kann auch einfache Dinge am Auto reparieren - im Grunde alles was plug&play ist und solange die Muttern aufgehen.

Gesunde Ernährung - da ist die Theorie bekannt. Der beste Lehrmeister ist wohl das Leben und das Kleingedruckte auf Verpackungen liest man erst, wenn man irgendwann rausfindet, was man alles nciht verträgt. Ich war nie ein Freund von Fix-Produkten aber spätestens nachdem ich wusste, dass ich keine Laktose vertrage, kam mir sowas nicht mehr ins Haus.

Kochen ist heute leicht, Chefkoch sei Dank. Kochbücher haben eigentlich ausgedient. Aber so Dinge wie "wie backe ich ein Brot, was ist ein Vorteig" und so Kram - hab ich bis heute nicht gelernt. Schade, ich fänd das toll, da nicht mehr auf Bäckereien und Supermärkte angewiesen zu sein.

Müllvermeidung ist nur deshalb ein Thema, weil ich mich irgendwann für Verhütung ohne Hormone interessierte und da dann eines zum anderen kam. Nachhaltigkeit gehört auch dazu. Aber da gibts noch viel zu optimieren - nur wo lernt man das? Und warum lernt das nicht jeder in der Schule?

Kleidungsstücke flicken - naja, ich habe gesehen wie meine Mutter Socken stopfte. Mein Vater reparierte meinen Rucksack und meine Oma brachte mir bei, Knöpfe anzunähen. Sie war gelernte Näherin. Aber in meiner Kindheit hat niemand gesagt "komm, das zeige ich dir jetzt, damit du was kannst und nicht alles neu kaufen musst wenn du groß bist"
Auch in der Schule lernte ich weder Häkeln noch Stricken. Dafür lernte ich Bommeln zu machen und Freundschaftsbänder zu Knoten. Ja genau, als ich in der Schule war, war auch Wolfgang Petry eine große Nummer. (nein, ich war kein Fan)
Eine Nähmaschine kannte ich nur von meiner Oma und die hat immer drauf geflucht. Genäht habe ich vor einigen Jahren mal aber ich habe immer Probleme mit der Fadenspannung. Dauernd reißt der Oberfaden obwohl mit passendem Widerstand ausziehbar und auf der Unterseite kräuselt es sich. Wenn ich was nähen muss, nähe ich es per Hand. Was es für Stiche gibt, habe ich aber nie gelernt.
Computerdinge lernte ich vom Vater einer Freundin, Schnelles Tippen lernte ich in Chatrooms, Foren und bei ICQ. In der Schule hatten wir mal Excel. Aber nichts davon ist hängen geblieben. Das einzige was Hängen geblieben ist, waren die 2 unterschiedlichen Computerräume. Einer voller applecomputer (Die, die damals bunt waren und nur aus Bildschirm und Tastatur bestanden) der andere war voller Windowscomputer. Ein Infolehrer lehrte nur, dass apple viel toller sei, der andere lehrte, wie man die Dinger einschaltet, dass es ein technisches Problem gibt und er mal eben weg geht und kurz vor Ende der Stunde wieder kommt... 
Teilweise war ich den Lehrern technisch da längst voraus.

An den Real- und Werkrealschulen gibts heutzutage ein Wahlpflichtfach. Da wird dann für alle die es gewählt haben gelehrt, wie man eine Nähmaschine bedient und sich Kleinigkeiten selbst näht. Es wird auch über Lebensmittel gesprochen und es wird auch gekocht. Die Kinder, die solche Fächer haben, die können in der 7. Klasse teilweise mehr als ich, trotz etlichen Jahren Vorsprung an Lebenserfahrung. Aber das Fach ist nicht Pflicht für alle. Man kann auch Technik wählen, dann lernt man zu sägen, zu löten und so weiter. Das hätte ich ja auch gern in der Schule gehabt...

Warum sollen die Gymnasiasten so lebensfremd sein? Ist das das Ziel? Dass die studieren und dann alles was gemacht werden muss outsourcen an Dienstleister? An die, die damals auf der Haupt- oder Realschule waren und danach ins Handwerk gingen? Egal ob als Koch, als Mechaniker, als Elektriker oder wasauchimmer?
Liebe Lehrplanmachenden, habt ihr das wirklich zu Ende gedacht?

Heute bin ich Mitte 30 und ich fühle mich um Wissen betrogen. Ich hatte eine lustige Schulzeit, aber neben lesen, schreiben, Fremdsprachen und den Grundrechenarten habe ich nichts aus der Schulzeit mitgenommen. Eigentlich hätte mir die Grundschule gereicht und die 9 Jahre danach hätte ich viel sinnvoller in andere Zeit investiert. Selbst Englisch konnte ich in der 9. Klasse besser als meine Lehrerin und das nicht weil ich so eine tolle Schülerin war sondern weil ich mir das selbst beigebracht habe. Mit Büchern und anderem.

Ich bin dafür, dass die Kinder 6 Jahre Grundschule haben. Ab der 3. soll es Fächerspezifischer werden, denn viele Kinder sind in der 3. und 4. bereits unterfordert von den 5 Fächern: Deutsch, Mathe, Sport, Kunst und Sachunterricht. Da kann dann ab der 3. Klasse Informatik dazu kommen und Medienkompetenz.
Aber dann, liebe Leute, dann seht zu dass die Kinder was fürs Leben lernen. Und nicht fürs Zeugnis und die Schule. Bringt ihnen bei, was sie brauchen um zB autark zu leben. Welche Pflanzen pflanze ich wie und wann an, was bedeutet vereinzeln, wann ist eine Frucht erntereif und wie lagere und verabeite ich sie dann, wie flicke ich ein kaputtes Kleidungsstück oder wie handhabe ich ein Schnittmuster und wie habe ich genug Selbstbewusstsein, um mich eines geflickten Kleidungsstückes nicht zu schämen sondern stolz darauf zu sein dass ich nicht zur Wegwerfgesellschaft gehöre? Wie backe ich selber Brot, wie lege ich Vorräte an, was bedeutet es, wenn ich ein Produkt für 3€ aus China liefern lassen wenn das regionale Equivalent das 10fachte kostet?

All das sollte in Schulen gelehrt werden. Und noch viel mehr. Und durch Vorleben sollte auch gelehrt werden zu helfen, zu geben wenn man zu viel hat. Wo man selbst Hilfe findet, wenn es einem nicht gut geht. All diese Dinge, die die Welt zu einer besseren machen weil wir alle ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen.

Dienstag, 8. Oktober 2019

die Irrungen und Wirrungen von geschlechterspezifischen Newslettern

Langsam, ganz langsam lernt ebay es.

Als ich mich da neu angemeldet habe, musste ich sicherlich irgendwo mein Geschlecht angeben. Fortan bekam ich Werbemails für Mode, Schmuck, Parfüm und anderen Tüddelkram.

Dann merkten die "ups, die guckt nach Autoteilen und gar nienicht nach Mode und so" und sandten mir Mails wo in der Betreffszeile irgendwas mit Autos war und die Mail begann mit Mode, dann Schmuck... na ihr wisst schon. Erst mit etwas scrollen wurde mir angezeigt, was ich mal irgendwann bei ebay angeschaut habe.

Inzwischen existiert der Account vermutlich grob ein Jahr und so langsam lernen sie es: in der aktuellsten Mail bieten sie mir komplette Auspuffanlagen an, ebenso Edelstahltrinkflaschen. Und diesmal ist noch eine Anzeige für eine Sauna dabei. Langsam wirds. *kratzt sich grunzend am Sack*

Freitag, 16. August 2019

Ich. Kotz. Im. Strahl.

Der durchschnittliche Deutsche lebt in mehr Zimmern als er braucht, hat oftmals einen Garten, hat 1,5 Smartphones und auch ansonsten geht es ihm recht gut.  Er hat ein Dach über dem Kopf, warmes Wasser und etwas zu Essen im Kühlschrank.
Aber wehe da kommen Fremde die ihm das wegnehmen wollen. Seien es die bösen Ausländer, die Flüchtlinge die eventuell, um Himmels Willen, das letzte Brot vor der Nase weg kaufen oder auch einfach nur das optische Bild in den gutbürgerlichdeutschen Stadtvierteln stören oder die Politiker die sagen "Ja, Energiewende, müssten wir schon machen aber unsere Wähler wählen uns nicht mehr wenn sie das Gefühl haben, wir bevormunden sie" 

Ist das noch Demokratie? Wenn Politiker nur auf 2 Stimmen hören: die der Großkonzerne und die des Wählers, der Angst hat, eventuell vielleicht in seiner Freiheit beschnitten zu werden? Eine Freiheit, die er vielleicht sowieso nicht nutzt? Ist es nicht auch Job der Politik, Dinge durchzusetzen die vielleicht nicht jedem gefallen, die aber nötig sind?

Wie laut hörte ich den ExSchwiegervater wettern, dass es ja wohl unmöglich sei, die freie Geschwindigkeit auf deutschen Autobahnen zu beschränken. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Aber dieser Mann ist seit 30 Jahren auf keiner Autobahn gewesen obwohl sie nur 10km entfernt von ihm ist, er fährt maximal mit 70 in die nächste, 3km entfernte Stadt hinein. Er fährt aber auch mit 70 durch die 30er Zone innerorts, weil er sich von der Obrigkeit nichts sagen lassen will.
Und es ist verdammt noch mal auch besser so, dass der nicht auf Autobahnen unterwegs ist. Aber er wettert. Über die Politik, über die Ausländer die ihm wegnehmen was er eh nicht hat und braucht, über alles. Weil: wettern und hetzen, das kann man ihm nicht nehmen.
Er wohnt im Eigenheim, sein (japanisches) Auto steht in der Garage und wird, genau wie dessen Vorgänger, wohl in 10 Jahren keine 5stellige Kilometerzahl auf den Tacho kriegen. Das sieht mehr Wasser zum Waschen als dass es betankt wird. Die meisten Fahrten entstehen zur Inspektion und manchmal auch zum Bäcker... Aber die bösen Ausländer, die ihm das Auto klauen könnten. Oder eine Macke dran machen könnten. Oder oder oder.

Deutsche Jugendliche haben hier neulich auf dem Supermarktparkplatz ein bisschen Unfug gemacht. Die BILD würde sowas jetzt Lausbuben nennen aber sie sind 12-14 Jahre alt gewesen. Am nächsten Morgen hatten die guten deutschen Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun, nicht nur die Arbeiten zu erledigen die eh jeden Morgen anfallen sondern auch noch den Müll aus den Sträuchern zu fischen. Übrig blieb, als ich da ankam, noch ein umgedrehter Fahrradständer. Das wäre mir gar nicht aufgefallen wenn dieser schrechliche Asylant den nicht just in dem Moment wieder korrekt hingestellt hätte, sodass er sein klimafreundliches Fahrrad rein stellen konnte. Er war es auch, der die letzten Reste Müll aus den Büschen gefischt hat. Jaa jaa, die nehmen uns alles weg. Sogar den Müll.

Eine Greta T. fährt mit dem Segelschiff nach Amerika. Hey, geil, ich gestehe ich bin neidisch, ich bin noch nie gesegelt. Die Symbolwirkung sollte wohl sein, dass es auch andere Wege gibt, die kein direktes CO2 freisetzen. Aber selbst die Zeit bekommt gerade BILD-Niveau indem sie sich drüber Gedanken macht, ob Greta wohl seekrank wird oder nicht.
Es dauerte nicht lange, da war dann auch klar, dass der Trip nicht so öko ist wie er hätte sein können weil das Schiff von anderen zurück als hingesegelt wird. Au weia, jetzt schreit jeder Klimagegner wieder "Skandal" und schreibt hitzige Kommentare während er im Pauschalurlaub in der Türkei unter einer Palme liegt und nicht drüber nachdenken will, dass er morgen selbst wieder im Flieger sitzt und nächste Woche vielleicht schon wieder beruflich nach Ney York, Singapur oder sonstwohin fliegt.
Dieser Aufschrei, dieses Anprangern der FFF-Gallionsfigur hat in meinen Augen nur einen Zweck: die eigenen Verfehlungen schön reden. Solange die Greta nicht klimaneutral ist, brauche ich nicht mal anfangen mir Gedanken um meinen eigenen CO2-Fußabdruck zu machen oder gar irgendwas fürs Klima zu tun. Sollen doch andere anfangen, am Besten die, die am lautesten schreien.

Wir Deutschen jammern und jammern weil es uns ach so schlecht geht. Am Ende will uns die Regierung den Dritt- und vielleicht sogar den Zweitwagen wegnehmen. Oder das Fliegen wird wieder teurer, über die Logik der teuren und oft unzuverlässigen Bahn (Wobei wir da nur jammern dürften, wenn wir nie mit dem Auto im Stau stünden) oder auch die Logik hinter dem Einstampfen der Förderung von PV- und Windkraftanlagen reden wir lieber gar nicht. Und diese schrecklichen Asylanten, die kriegen ja alles bezahlt. Hat übrigens einer von denen die das beklagen schon mal Hartz4 bekommen? Und sich damit auseinander gesetzt was man da dann netto hat, was man bezahlt bekommt, wo man eventuell Zuschüsse bekommt? Nein, oh, dann vielleicht erstmal diese Hausaufgaben machen bevor man was sagt.

Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Aber vielleicht kommt irgendwann der Tag wo ich flüchte. Vor dem Klima, vielleicht aber auch vor meinen Mitbürgern, die nicht gönnen können obwohl sie genug haben, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Und dann kann ich froh sein, wenn ich irgendwo willkommen aufgenommen werde und wenn ich für die Menschen eine Bereicherung sein kann. Zum Beispiel indem ich den Müll aufsammle, den ich rumliegen sehe oder indem ich den Fahrradständer wieder richtig hinstelle, den irgendwelche Lausbuben umgedreht haben. Und wo sich sonst kein Deutscher zuständig fühlt, weil er ja lieber jammert.

Wie wäre es, wenn wir die ganze Energie mal in Sex steckten? Ficken wir uns doch unsere Wut, unseren Zorn, unsere Verdrossenheit raus. Dann sind wir ausgeglichen. Und mit dieser ausgeglichenen, positiven Energie könnten wir uns mal ein paar positive Gedanken machen zu unserem Leben und unserer Umwelt und auch zu unseren Karmapunkten. 

Donnerstag, 15. August 2019

burn out

Ein Freund von mir postete in seinem Status das Video "Burn out" von Rainhard Fendrich.

Kannte ich nicht, ist nicht meine Musik, musste ich rein hören, schon alleine ihm zuliebe. Und es passt zu ihm. Er ist selbstständig, hat nie Urlaub, muss sich jeden Tag kümmern. Opfert sich auf. Selten schafft er es mal 1-2 Tage weg, wenn sein Sohn für ihn einspringt.

Aber über die Zeile "....die Erkenntnis reift: es gibt ein Leben vor dem Tod" bin ich gestolpert. Das ist nämlich eine Zeile für die, die einfach länger und mehr arbeiten. Sich immer mehr aufladen (lassen) als sie müssten. Eine Zeile für Angestellte.

Die trifft nicht auf Menschen wie ihn zu, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Natürlich wäre es toll, wenn er Feierabend machen könnte, sich "an den Strand legen" könnte und das "Telefon ausschalten". Aber dann bräuchte er Angestellte. Dann müsste er einen Stellvertreter haben.

Das Leben ist aber nicht immer so, dass jeder Selbstständige so viel verdient, dass er sich direkt Angestellte und einen gleichwertigen Ersatz leisten kann. Im Gegenteil, viele Selbstständige kratzen am Existenzminimum und gerade in diesem Bereich kenne ich mehr als nur ihn, die nebenbei noch aufstocken, die Hilfen zu Zuschüsse kassieren um überleben zu können.

Da bleibt einfach keine Zeit um abzuschalten. Da muss man sich einen freien Tag hart erkämpfen. Ich würde ihm wünschen dass er das kann.

Als ich damals meine 50 Stunden Woche hatte, da fand ich auch dass ich abends noch wenigstens fern sehen müsste um noch irgendwas vom Tag zu haben. Ich ging Wochenlang immer erst nach 11 ins Bett, fand dann nicht in den Schlaf und stand jeden Morgen um 5:30 wieder auf. Das Ende vom Lied war, dass diese Kombination aus zu viel Arbeit und dem "du musst noch irgendwas nur für dich tun, und wenns nur Fernsehen ist" irgendwann zu meinem Zusammenbruch führte.

Die Arbeit muss weniger werden, helft den Menschen, dass sie ihre Pausen kriegen. Nehmt sie mit raus aber helft ihnen vorher noch das Geschirr spülen, die Tiere versorgen etc, damit sie auch im Kopf Pause machen können und nicht dran denken müssen, wieviel gerade liegen bleibt, weil sie sich eine Auszeit gönnen.


Dienstag, 7. Mai 2019

Ü30

Boah was hab ich immer gelacht über die, die sagen "ab 30 wirds anders, dann fühlst du dich plötzlich alt" und so. Jaa jaa, labert ihr nur, ihr jammert auf hohem Niveau.

Die altersbedingten Wehwehchen von denen viele erzählen kann ich (noch) nicht nachvollziehen. All meine Wehwehchen waren schon vorher da oder sind nicht altersabhängig.

Aber was ja total unnötig wäre, ist Haarwuchs an Stellen, wo ich das nicht brauche. Ich meine: Oberschenkelrückseite... da war vor der 30 vor allem blonder Flaum den man ignorieren konnte. Warum bitte müssen dort nun gefühlt dicke Borsten wachsen? Da sieht man ja nichtmal ob man beim Rasieren nix übersehen hat. Gnarf.

Ach und die Hexenhärchen unterm Kinn, die müssten auch nicht sein. Aber die kamen immerhin schon mit Ende 20 und werden seither mit der Pinzette im Zaum gehalten.

Die Krönung bisher ist aber ein einzelnes hellblondes, feines Haar, das sich im Knick zwischen Nasenflügel und Wange ringelte. Alta, gehts noch?

Freitag, 5. April 2019

Einerseits - andererseits

Einerseits haben wir in Deutschland die schmutzigsten Kraftwerke (klick) 
andererseits werden nur die Dieselfahrer zu Fahrverboten verdammt. Wieso gibts keine Verbote für die Kraftwerke? Ach stimmt, die großen Bosse dort haben einfach mehr Kohle und damit mehr Stimmgewicht in der Regierung.
Ich fühle mich übrigens im höchsten Maße verarscht, wenn die Dieselautos nicht mehr in die Städte dürfen, die Schiffe, die aber deutlich schmutziger sind, schon: (klick, siehe Karte auf Seite 2) 

Wen wollen die eigentlich verarschen?

Obwohl die Schüler Woche für Woche auf die Straße gehen ist das nicht genug (klick) Und übrigens: nur weil die Schüler auf die Straße gehen, heißt das nicht dass wir Erwachsenen nix machen müssen. Klar, wir sollten ihnen nicht den Protest abnehmen aber wie verwegen wäre es, wenn nicht nur die Schüler sondern alle auf die Straßen gingen?

Hoffentlich lernen wir alle bei der Europawahl und allen weiteren Wahlen wirklich dazu und wählen nicht wieder aus Gewohnheit das gleiche wie immer.

Donnerstag, 4. April 2019

lebensgefährliches Leben

Kurz hinterm Ortsschild steht eine Person mit Wanderrucksack, die blonden Haare zum Zopf gebunden. Sie reckt den Daumen doch mein Vordermann fährt vorbei.
Ich halte an und räume schnell den Beifahrersitz frei. Natürlich fahre ich in die Nachbarstadt, viel mehr Möglichkeiten gibts von hier aus auch nicht. Ich frage den Wanderer, wohin er möchte, er sagt "egal, nur in die Stadt, den Rest laufe ich" - egal haben wir nicht, also frage ich ihn ob er zum Bahnhof will, das wäre kein nennenswerter Umweg. Bahnhof passt und so schweigt er und wir genießen beide, dass allmählich warme Luft aus der Autoheizung strömt. Es ist kalt geworden im Laufe des Morgens, heute Nacht soll es schneien.
Das Schweigen ist unangenehm. Ich frage ihn, wohin die Reise geht.
Er erzählt, dass er in sein Heimatland muss, ins Krankenhaus. Er hat ein Aneurysma im Gehirn. Er wird operiert werden, entweder sofort wenn er ankommt oder in 2 Wochen, das entscheidet das MRT. Wenn erst in zwei Wochen, dann reist er wieder umher, arbeitet mal hier und mal da. Plötzlich wird aus dem Schweigen ein Redeschwall, es tut ihm merklich gut das mal alles von der Seele zu reden. Er erzählt mir, dass die OP ein Risiko von 50% hat. 50% überleben und alles ist gut oder während der OP sterben. Aber sterben muss er ja sowieso. Mit 15 Jahren sei er mal von einem Dach gestürzt, 26m ging es in die Tiefe. Das hat er überlebt und keine gravierenden Schäden behalten.

Am Bahnhof angekommen wünsche ich ihm alles Gute und hoffe, dass die OP gut ausgehen wird.

Dienstag, 26. März 2019

offline

es regt mich auf. Schon lange und immer mehr. Diese Abhängigkeit von dem Hosentaschengroßen Stück aus Metall, Glas und viel Technik. Es macht mir keine Freude mehr, es ist einfach nur noch eine Abhängigkeit. Der größte Nutzen sind Whatsapp, Threema und Google Maps.

Es hat mich aggressiv gemacht, dass ich es für jedes Hinsetzen aus der Tasche nehmen musste, es hat mich aggressiv gemacht, dass ich es dauernd zwischen den Fingern spürte, wann immer ich meine Hände in die Jackentasche steckte. Ich wollte es wegwerfen, mit Anlauf irgendwohin.

....

Es war so schön, den halben Tag ab da ohne Handy zu sein, wirklich. Ich habs nicht vermisst, im Gegenteil, ich habs genossen. 


Mittwoch, 20. März 2019

kein Counter

Ende 2018 hatte ich eigentlich gedacht, ich führe 2019 mal wieder einen Counter.

Jetzt ist 2019 schon fast 4 Monate alt und ich habs total verpeilt. Jetzt isses wohl auch zu spät.

Freitag, 15. Februar 2019

Zeugs und so.

Ich bin maximalst genervt von der Technik. Das Apfelfon wird immer zickiger, es hat den Winter nicht gut überstanden. Was vor dem Winter noch 80% Akkuleistung hatte, ist jetzt ein Wartungsfall. Der Akku möchte pro Tag 2-3 Mal geladen werden. Selbst bei Nichtnutzung leert er sich schneller als mein Onkel sein Pils. Also muss ein neuer Akku her. Aber lohnt das noch für ein 3 Jahre altes Handy? Was schon vom Betriebssystem her immer langsamer wird, auch wenn Cupertino bei Einführung von iOS 12 behauptet hat, damit die älteren Geräte wieder schneller machen zu wollen?

Es vergisst auch, wer ich bin. Bei Blogspot kann ich schon lange nicht mehr kommentieren. Trotz eingegebenen Googlekontos weiß es schon sehr lange nicht mehr, dass nach der Auswahl des Googlekontos auch dann bitte meine Absenderdaten da erscheinen sollen und schlussendlich verschwinden meine Kommentare im Nirvana.

Plötzlich weiß es auch bei wordpress nicht mehr, wer ich bin. Es nervt wirklich sehr.

Im Kalender ein Label ändern. Kannste machen, dann hat sich aber nicht das Label geändert sondern es hat den Eintrag verdoppelt. Einmal mit dem alten und einmal mit dem neuen Label. Toll, wer sich sowas ausgedacht hat. Grandios.

Über die Antenne und die Gesprächsqualität brauche ich nix sagen, das habe ich in der Vergangenheit oft genug getan. 

Genug gejammert, es gibt natürlich auch was erfreuliches: das Wetter. Wunderschön scheint gerade tagtäglich die Sonne, wärmt die Natur auf und vor allem das Herz. Heute entdeckte ich die ersten zaghaften Knospen an einem Baum. Nicht mehr lang und es beginnt alles zu blühen.

Und auch ansonsten bin ich sehr aufgeräumter Grundstimmung. Jetzt muss ich noch den Frühjahrsputz machen, dann ist alles prima.

Donnerstag, 31. Januar 2019

Über wichtige Dinge und Paywalls

Greta Thunberg ist wieder in aller Munde. Zu Recht. Sie beschwert sich, dass wir uns tatsächlich noch mit anderen Dingen als dem Klimaschutz beschäftigen. Zu Recht.

Ich denke mir: effektiv wäre ein einschneidendes Erlebnis. Ausstieg aus fossilen Energien sofort. Keine Kohlekraftwerke mehr usw. Wasser, Sonne, Wind - es ist doch alles da was wir brauchen.
Tempolimits, sofort. Nicht nur der Abgase wegen sondern auch wegen der Toten.
In allen Zeitungen und Nachrichten müsste es das dringendste, obenstehendste Thema sein. Erst nachdem man das gelesen und gesehen hat, sollte man an andere Nachrichten dran kommen. Ein Bachelor oder Dschungelkönig darf nicht wichtiger sein als der tägliche Appell, etwas für seine Umwelt zu tun. Übrigens, wie viele Lampen brennen gerade bei euch zu Hause? Braucht ihr sie dringend oder kann davon auch was aus?
Also zurück zu den Zeitungen: die Zeit titelt jetzt nichts zum Umweltschutz. Aber Greta Thunberg hat es immerhin mit einem Artikel halbwegs nach oben geschafft. Hinter einer Paywall.
Einen Kommentar zu ihr und ihren Hatern gibts ohne Paywall zu lesen.
Vor einigen Wochen war ein Artikel darin "Wir können die Welt noch retten" aber das wie - verbirgt sich hinter einer Paywall.

Ich verstehe und finde gut, dass man für wichtige Artikel Geld bezahlen muss. Journalisten müssen auch von etwas leben und im Gegensatz zur landläufigen Meinung haben sie in der Regel das Schreiben gelernt.

Aber wie wäre es denn, wenn man sich die ganzen Boulevardartikel hinter Paywalls verdienen muss indem man erstmal was (kostenloses) zum Thema Klimaschutz liest und dazu Fragen beantwortet? Täglich andere. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Was wir tun können:
Die alte Kühltruhe ist 20 Jahre alt und so langsam müsste eine neue her? Machen! So Energiesparend wie möglich, die eigene Stromrechnung dankt es.

Der Wäschetrockner ist auch 15 Jahre alt, ein Hoch auf Technik die so lange hält. Aber: kann man die Wäsche eventuell auch von Wind und Sonne trocken lassen? Ja? Machen!
Ansonsten: einen Wärmepumpentrockner kaufen. Der spart massig Energie und die Energie die gespart wird, muss nicht per Atomstrom und Kohle produziert werden.

Der Stromtarif, was ist das eigentlich für einer? Seit Jahren der gleiche? Was bietet mein Anbieter eigentlich sonst noch an, eventuell Ökostrom? Wenn ja: was heißt Ökostrom bei denen?
Schaut doch mal auf ein Vergleichsportal, vielleicht wirds sogar günstiger. Und danach ruft ihr bei euerm aktuellen Anbieter an und fragt was sie bieten um euch zu halten. Da geht meistens noch was.

Muss man wirklich mit dem Auto zum Einkaufen fahren oder gehts vielleicht auch per Rad? Eventuell mit Radanhänger für die Kiste Bier? Kostet nicht viel und man tut was für seine Gesundheit.

Muss das ein oder andere neu gekaufte Produkt wirklich sein oder täte es das alte noch? Muss es eine neue LED-Komplettlampe sein, bei der man keine Birnen austauschen kann wenn sie mal den Geist aufgibt oder darfs auch eine sparsame Birne für die bestehende Lampe sein?

Die Liste ist endlos. Schreibt doch mal in den Kommentaren was ihr so tut. Oder was ihr bewusst lasst und warum. 

Es ist nicht wahr, dass wir machtlos sind. Wir müssen aber aus unserer Komfortzone raus, bevor die komplett zerstört ist. Wir Menschen neigen dazu, Probleme aussitzen zu wollen. Aber das hilft uns hier nicht weiter.

Dienstag, 29. Januar 2019

Ach, es geht um Sex?

Ja, still hier, ich weiß. Und ich schreibe zu wenig über Sex. Weiß ich auch.

Es ist jetzt nicht so, dass ich keinen Sex hätte. Im Gegenteil, ich habe ganz großartigen Sex. Der beste Mann von allen wirbelt mich durchs Bett als hätte ich mindestens 5 Kilo weniger auf den Rippen. Es ist herrlich.

Aber ich bin halt nicht mehr auf dieser großen Sexplattform unterwegs, die hier immer für unterhaltsamen Lesestoff gesorgt hat. Ich habe auch nicht mehr den Männerdurchsatz, den ich vor 2-3 Jahren noch hatte und wo ich die ein oder andere Story erzählen konnte. Es ist aus Lesersicht langweilig geworden.

Wie gut, dass andere da noch für ein bisschen Romantik sorgen, so auch die Bucht mit ihren Mails:


der Inhalt der Mail war aber irgendwie nicht ganz das, was ich bei der Vorschau erwartet hatte. Seht selbst:

Montag, 21. Januar 2019

Dings, hier... ähm.... Dinge.

Die Zeit hat mal wieder ein paar spannende Artikel gehabt in den letzten Tagen, also wer noch eine Klolektüre braucht, dem sei das hier empfohlen:

Jeder einzelne kann was tun

Wie wenig reicht, um glücklich zu sein

Schlaf. So wichtig.

Ich habe mir Fragen gestellt. Mir selbst. Für mich. Das ist wichtig für mich, das reflektieren. Es tut mir gut, zu hinterfragen warum ich Dinge tue und warum ich sie genau so tue.

Warum habe ich ein Auto? Muss ich das?
- Nein, müssen muss ich gar nichts. Als ich in Städten mit ausreichend Infrastruktur lebte, wo Läden etc zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar waren, hatte ich kein Auto und ich habe es auch nicht vermisst. Inzwischen haben sie meine Lebensumstände so verändert, dass ich eines habe. Ich versuche, nicht unnötig zu fahren und was geht, zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen aber verzichtbar ist das Auto für mich nicht

Urlaub - was ist das? Mein ökoligischer Fußabdruck wird schonmal nicht durch Flugreisen größer. Urlaube fanden bisher immer so statt, dass ich sie mir leicht leisten konnte und das schränkt die Entfernung sehr ein. Ich verzichte auf Hotels und schlafe im Zelt oder im Auto.

Essen - das hat sich sehr gewandelt. Ich sammle nichts vom Müll und für meinen Geschmack schmeiße ich immer noch zu viel weg. Auch ist für meinen Geschmack nach wie vor zu viel in Plastik eingepackt aber hier muss ich an manchen Stellen den Kompromiss machen wenn das unverpackte Obst und Gemüse deutlich teurer ist. Da ist mir das Plastik darum dann doch lieber als Mangelerscheinungen weils wochenlang nur Kartoffeln gibt.
Nichts desto trotz: wir verzichten auf billiges Fleisch und Fleisch von glücklichen Tieren gibts nur selten - bisher also noch nicht. Restbestände werden aufgegessen aber das wars. Auf meine Milch im Kaffee und den (selbstgemachten) Joghurt zum Frühstück mag ich nicht verzichten. Vielleicht ändert sich das noch.

Einkaufstüten - die sind so verzichtbar. Ich muss immer schmunzeln, wenn Menschen extra Tüten im Laden kaufen. Plastik gibts ja nun nicht mehr aber Papiertüten, Mehrwegtaschen, Baumwollbeutel. Von diesen (PET-?)Mehrwegtaschen habe ich einige. Vor Jahren gekauft als ich ein kleines Auto hatte, in dessen Kofferraum keine Kisten passten. Ich habe einen gefühlten halben Umzug mit dm-Tüten gefahren. Man kann sie sogar waschen. Aber nicht oft. Papiertüten finde ich schrecklich. Manch einer mag sie mehrmals benutzen aber man muss schon sehr genau gucken, wie man sie beläd, dass sie nicht reißen und auch nicht durchweichen. Papier ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber einer, der teuer herzustellen ist. Diese Tüten kaufe ich nie. Ich nehme in den Supermärkten Kartons mit, wenn ich meinen Korb vergessen habe. Ein Eierkarton, also so ein Großer, wo viele Schachteln Eier rein passen, ist stabil und groß, da passen viele Einkäufe rein. Der wandert seit mehreren Wochen zuverlässig immer wieder ins Auto zurück für den nächsten Einkauf. Da muss ich keine Tüte kaufen, die nur für den ein- bis zweimaligen Gebrauch extra produziert wurde. Selbiges gilt für die klassischen Baumwollbeutel. Davon habe ich noch einige, Erbstücke allesamt. Genutzt werden sie aber kaum.

Der Biomüll wird in leeren Eisdosen gesammelt und auf den Kompost geworfen. Voll praktisch. Damit kann ich dann auch gleich mein Hochbeet düngen, auf dass es dieses Jahr nicht den Schnecken zum Opfer fällt.

Aber nun mal zum zweiten und dritten Linktipp oben: Bruder Niklas und der Schlaf. Dass Schlaf essenziell wichtig ist, weiß ich seit Jahren. Seit ich mal umgekippt bin und die Diagnose lautete "Überlastungssyndrom"
Auch heute noch merke ich schnell, wenn ich zu wenig schlafe. Migräne, Schwindelattacken, das ist unschön. Natürlich kann man das mit Kaffee, Schmerzmitteln und dem Überlebenswillen irgendwie im Zaum halten, dem Körper tut man aber nix gutes damit, seine Grundbedürfnisse nicht zu befriedigen sondern stumm zu schalten. Nachdem ich damals über einen längeren Zeitraum nicht auf meinen Körper hörte, bekam ich Gebärmutterhalskrebs. Heute bin ich mir sicher, dass die Zellen entarteten, weil ich den Körper in seinen Grundbedürfnissen ignorierte und mir befahl, zu funktionieren weil "die anderen tun es auch und es wird von einem verlangt"
Heute ist es mir egal, was andere denken dass ich muss. Einen Scheiß muss ich. Leben muss ich. Nicht vegetieren von einer Erkrankung in die Nächste.

Wenn ich mich umsehe, habe ich alles was ich brauche. Ich sah eine hübsche Zuckerdose anderswo und dachte "die hätte ich auch gerne" aber eigentlich habe ich eine, die funktioniert. Und noch eigentlicher möchte ich die Prise Zucker, die ich noch in meinen Kaffee gebe, auch noch loswerden. Da brauche ich mir über eine andere Zuckerdose keine Gedanken machen und falls die aktuelle mal kaputt geht, so finde ich reichlich Ersatz in den Beständen. Zum Beispiel ein sauberes Marmeladenglas, was ich ja auch dekorieren könnte, wenns mir zu fad aussieht.

Wir diskutierten über Kaffeemaschinen. Das tun wir immer mal wieder. Unsere Kaffeemaschine sieht so aus


Sie ist aus Edelstahl und verrichtet zuverlässig ihren Dienst. Sie hat noch zwei kleine Geschwister, ebenfalls aus Edelstahl.
Unlängst unterhielt ich mich mit einem Mediziner über die Schwermetallbelastung von gleichartigen Alukannen. Es gibt da offenbar Zusammenhänge zu neurologischen Erkrankungen. Nichts desto trotz wird die Erkrankung mit irgendwelchen Medikamenten behandelt aber die Patienten werden nicht angewiesen, ihre Alukannen durch andere zu ersetzen.
Auch die Edelstahlkannen sondern zB Nickel ab. Deswegen hat jener Mediziner zu Hause einen Vollautomaten einer bekannten schweizer Firma, weil die offenbar kein Metall in ihren Leitungen haben. Ich kann das nicht beurteilen, ich habe auch nicht recherchiert, ob die eine entsprechende Philosophie haben. Der beste Mann von allen hatte mal einen Vollautomaten den wir noch zwei oder drei mal reparierten bevor es uns zu viel Arbeit wurde, diesen Sklaven ständig zu pflegen. Was für mich vor allen Dingen aber wichtig ist: ich habe eine Kontaktallergie auf Silikone. Kommt etwas aus Silikon mit meinen Schleimhäuten in Berührung, entzünden sich diese.
Man glaubt ja gar nicht, wo überall Silikone drin sind: 
zum Beispiel im Waschmittel als Schauminhibitoren oder
 im Bleichmittel vom Toilettenpapier. 
Es muss also gar nicht (nur) das Sexspielzeug sein, was problematisch ist.
Deshalb versuche ich auf Silikone zu verzichten, denn irgendwie ist noch nicht zu mir durchgedrungen, ob es nicht auch was mit meinem allergischen Körper macht, wenn ich ein Getränk zu mir nehme was vorher durch eine Silikonleitung geflossen ist oder durch einen Silikondeckel eines to-go-Bechers

Wir trinken auch gerne mal unterwegs Kaffee und überlegten unlängst wieder, obs vielleicht ein praktischeres System gäbe, nachdem wir über die Handpresso (how to-video auf der Produktseite) gestolpert sind. Aber nach kurzer Überlegung stellt sich mir die Frage: was erleichtert mir dieses System, was wir nicht schon haben? Ich muss Kaffeepulver mitnehmen und heißes Wasser zur Verfügung haben. Die Thermoskanne, die selbige Firma für wahnsinnig viel Geld mitverkaufen möchte, hält 3 Stunden warm. Das ist mir zu wenig, ich möchte nicht die Uhr danach stellen, wann ich meinen unterwegs Kaffee trinke. Ich denke, wir bleiben bei altbewährtem. Kaltes Wasser haben wir immer dabei und wenn nicht, dann bekommt man das recht leicht. Der Rest ist nicht mehr Gepäck als dieses Handpressodings.

Und total genial: in einer Emailletasse kann ich mir sogar noch die Milch erwärmen, die ich in den Kaffee leere. Auf dem gleichen Kocher. Hätte ich ein Handpressoteil, müsste ich den heißen warmen Espresso in kalte Milch schütten und dann wäre das irgendwie auch nicht so überzeugend.

Es gibt sicher Menschen, für die sowas ein tolles System ist. Es gibt ja auch Menschen, die gerne einen Kaffee haben indem sie nur auf einen Knopf drücken und dafür dann eben alle 2-3 Tage den Satzbehälter leeren und Bohnen und Wasser frisch auffüllen anstatt für jede Kanne Kaffee Wasser und Pulver zu dosieren und das ganze zu erhitzen. Es ist halt alles eine Frage, wie viel einem die Bequemlichkeit wert ist und wie wichtig sie einem ist.

Aber, um zum Thema zurück zu kommen: wenn ich mich umblicke, habe ich alles was ich brauche. Mehr brauche ich nicht. Und wenn etwas kaputt geht, dann überlege ich mir, ob ich das wirklich brauche, also ersetzen muss oder ob es nicht gar so wichtig war. Diese weltlichen Dinge, von denen haben wir viel zu viel. Das ist so viel, das macht uns nicht glücklich, eigentlich ist manches nur noch eine Last, was uns mal kurz erfreute, als wir es zum ersten Mal sahen und unbedingt haben wollte.