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Mittwoch, 26. Juli 2017

7 days, one week

Montag stehe ich total zerknautscht auf. Egal, los gehts, das Studium ruft. Es ist heiß mit Tendenz zu heißer. Als ich nachmittags aus den Schuhen steige, ist die Haut an den Füßen so schrumpelig als wäre ich den ganzen Tag im Wasser gestanden. Ein Fußbad hätte gut getan aber ich falle nur noch auf meine Luftmatratze und bewege mich möglichst nicht mehr. Entsprechend schlecht schlafe ich in der Nacht zum

Dienstag. Die Anspannung der letzten Wochen wird immer größer, die Nacht ist eine Katastrophe, die Temperatur knackt wieder die 30 Grad Marke und gegen Mittag spinnt mein Kreislauf total. Eine Stunde vor Ende beschließe ich, dass nix mehr geht und ich besser heim fahre solange ich noch kann. Herr Zimmermann kümmert sich rührend aus der Ferne. Auch dieser Tag endet unbeweglich auf der Luftmatratze.

Mittwoch erreicht die Temperatur seinen Höhepunkt. Der Kaffee schmeckt nicht und ich halte mich mit Wasser und Isozeugs über Wasser. Den Kreislauf rette ich indem ich, wann immer es geht, die Schuhe ausziehe. Der Plan geht auf, ich halte durch. Auf dem Heimweg ziehen vielversprechende Wolken auf, spätabends zieht ein heftiges Gewitter über uns hinweg. Ich verschlafe es fast komplett, so erschöpft bin ich.

Donnerstag ist es erstmals unter 20 Grad. Ich, die Frau die immer kalte Füße hat, die sich das halbe Jahr in Schals und Tücher wickelt und keine Zugluft mag, stehe im Regen und genieße die Kühle auf der Haut. Es geht mir blendend, wenn auch übermüdet.

Freitag stehe ich total gerädert auf. Die Nacht war eine Katastrophe, Schlaf wäre toll gewesen. Aber nachdem die Waschmaschine läuft und das erste Fenster geputzt ist, fällt jeder Stress von mir ab. Plötzlich kommt mir Jonas wieder in den Sinn und wie alles zu Ende ging. Wie er sich immer auf seine Gefühle fixierte und sich selbst keinen Raum zum Leben ließ. Wie er mich mit seiner Eifersucht einengte, ich mich einengen ließ. Und auch wenn das nun ein Jahr her ist und seither viel passiert ist; Auch wenn alle Bänder zwischen uns gekappt sind, irgendwie bin ich plötzlich riesig froh, dass ich mit dieser Wohnung auch irgendwie ihn endgültig hinter mir lasse. Ich zähle die Tage bis zum Umzug, es sind nicht mehr viele. Es ist komisch, ich weiß genau dass er niemals mehr was mit mir zu tun haben wollte, genauso wenig wie ich mit ihm, dennoch ist das Gefühl, dass er nicht wissen wird, wo ich bald sein werde, ein schönes.
Ich fahre zu Herrn Zimmermann, ein gemeinsames Wochenende ist ein gutes.

Samstag und Sonntag machen wir es uns schön. Es ist viel zu tun aber letztenendes lassen wir das Wochenende recht gemütlich ausklingen an der frischen Luft und moderaten Temperaturen unter 30 Grad, Wasser aus einem Brunnen und der Mückenstichzwischenbilanz. Ich habe gewonnen. Mein Blut ist süßer und Herr Zimmermann ist ein klitzekleines Bisschen schadenfroh...

2 Kommentare:

  1. Die Frau, die ständig friert, mag es nicht, wenn es dann doch zu heiß ist?
    Interessant!
    Aber es klingt doch alles in allem recht gut - abschliessen mit der Vergangenheit und auf in eine neue, rosige Zukunft!

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  2. Ich kenne dieses Gefühl gut - mit derm Verlassen einer Umgebung, Wohnung, Haus lässt man auch die Erlebnisse..."dort".
    Und wendet sich neuen Ufern zu.

    Geh noch einmal in alle Räume am Umzugstag, in alle Ecken.
    Und dann geh, mit einem Schmunzeln.
    Einem doppelten.

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