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Samstag, 23. Dezember 2017

Die Geschichte vom kleinen Tannenbaum

Es war einmal ein Tannenbaum. Er wuchs inmitten einer Siedlung, an einer Hauswand. Ein Vogel hatte sein Samenkorn hier verloren und der kleine Tannenbaum tat sein bestes, trotz Hauswand groß und stark zu werden.
Ab und an kam eine Katze vorbei, rieb sich an ihm und er freute sich über den Besuch: "Hallo kleine Katze, wie geht es dir?"
"Hallo Tannenbäumchen, mir geht es gut und wie geht es dir?"
"Ach," sagte das Tannenbäumchen "ich bin recht einsam, niemand bewundert mich. Ich höre wie die Menschen vorübergehen und Waldspaziergänge machen um meine großen Verwandten anzuschauen. Mich schaut niemand an."
Die Katze rieb sich abermals an dem Baum "warte ab, auch dich wird mal jemand zu schätzen wissen. Ich war auch lange allein bis ich Menschen gefunden hatte, die mich verdient haben"

Die Katze ging weiter und das Tannenbäumchen gab tagein, tagaus wieder sein Bestes, groß und stark zu werden.
Es wurde kalt und das kleine Bäumchen sah, wie ein großer Verwandter von ihm zur Kirche gebracht wurde. Es konnte so gerade in das Kirchenfenster sehen und entdeckte seinen Verwandten, wie er mit Lichtern, Kugeln und Sternen behängt wurde. Er sah Menschen darum stehen und Lieder singen und er wurde traurig.
Bald wurde es wieder Frühling und das Tannenbäumchen gab sich weiterhin alle Mühe zu wachsen. Doch seine Füße taten ihm weh. Die Hauswand drückte hinten an die Wurzeln und von vorne kam recht bald die Straße, die mit ihrem tiefen Fundament seine Wurzeln bedrängte. "Ach, wäre ich doch nur wo anders gewachsen." seufze das Bäumchen.
Die Katze kam wieder vorbei. "Hallo Tannenbäumchen, wie geht es dir?"
Das Tannenbäumchen seufzte nur. "Mir tun die Wurzeln weh, ich kann mich nicht richtig strecken und werde wohl nie wirklich groß werden."
Die Katze hatte Mitleid und wann immer das Wetter trocken war, besuchte sie das Bäumchen, damit es nicht so einsam war.

Bald wurde es wieder kälter und die Laubbäume ließen wieder seine Blätter fallen. Die Katze kam seltener, ihr war es zu kalt draußen geworden.

Eines Tages kam ein Mensch vorbei, sah den Baum und sagte: "Ach du kleiner Kerl, du kannst hier nicht bleiben. Du würdest hier ja doch nicht gescheit wachsen können" und nahm das Tannenbäumchen mit.
Er wusste nicht, wie ihm geschah, als er mit Schnee auf den Ästchen in ein Haus gebracht wurde. Er wurde gegossen und Kinder sprangen fröhlich um das Bäumchen herum. Sie freuten sich sehr über das kleine Bäumchen und so freute sich auch das Tannenbäumchen. Es war in einem warmen Haus, es wurde mit einer Lichterkette und bunten Kugeln behängt und freute sich, endlich einmal so im Mittelpunkt zu stehen. Niemand störte sich daran, dass sein Rücken ganz platt war. Alle freuten sich, dass er da war und in so wunderschönem roten und goldenem Glanz erleuchtete.
Die Kinder sangen lieder und das kleine Tannenbäumchen dachte bei sich, dass es doch der größte Glückspilz auf Erden sei.

1 Kommentar:

  1. Schön, dass ich nicht die einzige bin, die Bäumchen mehr zutraut als Rumstehen ;)

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