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Freitag, 16. August 2019

Ich. Kotz. Im. Strahl.

Der durchschnittliche Deutsche lebt in mehr Zimmern als er braucht, hat oftmals einen Garten, hat 1,5 Smartphones und auch ansonsten geht es ihm recht gut.  Er hat ein Dach über dem Kopf, warmes Wasser und etwas zu Essen im Kühlschrank.
Aber wehe da kommen Fremde die ihm das wegnehmen wollen. Seien es die bösen Ausländer, die Flüchtlinge die eventuell, um Himmels Willen, das letzte Brot vor der Nase weg kaufen oder auch einfach nur das optische Bild in den gutbürgerlichdeutschen Stadtvierteln stören oder die Politiker die sagen "Ja, Energiewende, müssten wir schon machen aber unsere Wähler wählen uns nicht mehr wenn sie das Gefühl haben, wir bevormunden sie" 

Ist das noch Demokratie? Wenn Politiker nur auf 2 Stimmen hören: die der Großkonzerne und die des Wählers, der Angst hat, eventuell vielleicht in seiner Freiheit beschnitten zu werden? Eine Freiheit, die er vielleicht sowieso nicht nutzt? Ist es nicht auch Job der Politik, Dinge durchzusetzen die vielleicht nicht jedem gefallen, die aber nötig sind?

Wie laut hörte ich den ExSchwiegervater wettern, dass es ja wohl unmöglich sei, die freie Geschwindigkeit auf deutschen Autobahnen zu beschränken. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Aber dieser Mann ist seit 30 Jahren auf keiner Autobahn gewesen obwohl sie nur 10km entfernt von ihm ist, er fährt maximal mit 70 in die nächste, 3km entfernte Stadt hinein. Er fährt aber auch mit 70 durch die 30er Zone innerorts, weil er sich von der Obrigkeit nichts sagen lassen will.
Und es ist verdammt noch mal auch besser so, dass der nicht auf Autobahnen unterwegs ist. Aber er wettert. Über die Politik, über die Ausländer die ihm wegnehmen was er eh nicht hat und braucht, über alles. Weil: wettern und hetzen, das kann man ihm nicht nehmen.
Er wohnt im Eigenheim, sein (japanisches) Auto steht in der Garage und wird, genau wie dessen Vorgänger, wohl in 10 Jahren keine 5stellige Kilometerzahl auf den Tacho kriegen. Das sieht mehr Wasser zum Waschen als dass es betankt wird. Die meisten Fahrten entstehen zur Inspektion und manchmal auch zum Bäcker... Aber die bösen Ausländer, die ihm das Auto klauen könnten. Oder eine Macke dran machen könnten. Oder oder oder.

Deutsche Jugendliche haben hier neulich auf dem Supermarktparkplatz ein bisschen Unfug gemacht. Die BILD würde sowas jetzt Lausbuben nennen aber sie sind 12-14 Jahre alt gewesen. Am nächsten Morgen hatten die guten deutschen Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun, nicht nur die Arbeiten zu erledigen die eh jeden Morgen anfallen sondern auch noch den Müll aus den Sträuchern zu fischen. Übrig blieb, als ich da ankam, noch ein umgedrehter Fahrradständer. Das wäre mir gar nicht aufgefallen wenn dieser schrechliche Asylant den nicht just in dem Moment wieder korrekt hingestellt hätte, sodass er sein klimafreundliches Fahrrad rein stellen konnte. Er war es auch, der die letzten Reste Müll aus den Büschen gefischt hat. Jaa jaa, die nehmen uns alles weg. Sogar den Müll.

Eine Greta T. fährt mit dem Segelschiff nach Amerika. Hey, geil, ich gestehe ich bin neidisch, ich bin noch nie gesegelt. Die Symbolwirkung sollte wohl sein, dass es auch andere Wege gibt, die kein direktes CO2 freisetzen. Aber selbst die Zeit bekommt gerade BILD-Niveau indem sie sich drüber Gedanken macht, ob Greta wohl seekrank wird oder nicht.
Es dauerte nicht lange, da war dann auch klar, dass der Trip nicht so öko ist wie er hätte sein können weil das Schiff von anderen zurück als hingesegelt wird. Au weia, jetzt schreit jeder Klimagegner wieder "Skandal" und schreibt hitzige Kommentare während er im Pauschalurlaub in der Türkei unter einer Palme liegt und nicht drüber nachdenken will, dass er morgen selbst wieder im Flieger sitzt und nächste Woche vielleicht schon wieder beruflich nach Ney York, Singapur oder sonstwohin fliegt.
Dieser Aufschrei, dieses Anprangern der FFF-Gallionsfigur hat in meinen Augen nur einen Zweck: die eigenen Verfehlungen schön reden. Solange die Greta nicht klimaneutral ist, brauche ich nicht mal anfangen mir Gedanken um meinen eigenen CO2-Fußabdruck zu machen oder gar irgendwas fürs Klima zu tun. Sollen doch andere anfangen, am Besten die, die am lautesten schreien.

Wir Deutschen jammern und jammern weil es uns ach so schlecht geht. Am Ende will uns die Regierung den Dritt- und vielleicht sogar den Zweitwagen wegnehmen. Oder das Fliegen wird wieder teurer, über die Logik der teuren und oft unzuverlässigen Bahn (Wobei wir da nur jammern dürften, wenn wir nie mit dem Auto im Stau stünden) oder auch die Logik hinter dem Einstampfen der Förderung von PV- und Windkraftanlagen reden wir lieber gar nicht. Und diese schrecklichen Asylanten, die kriegen ja alles bezahlt. Hat übrigens einer von denen die das beklagen schon mal Hartz4 bekommen? Und sich damit auseinander gesetzt was man da dann netto hat, was man bezahlt bekommt, wo man eventuell Zuschüsse bekommt? Nein, oh, dann vielleicht erstmal diese Hausaufgaben machen bevor man was sagt.

Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Aber vielleicht kommt irgendwann der Tag wo ich flüchte. Vor dem Klima, vielleicht aber auch vor meinen Mitbürgern, die nicht gönnen können obwohl sie genug haben, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Und dann kann ich froh sein, wenn ich irgendwo willkommen aufgenommen werde und wenn ich für die Menschen eine Bereicherung sein kann. Zum Beispiel indem ich den Müll aufsammle, den ich rumliegen sehe oder indem ich den Fahrradständer wieder richtig hinstelle, den irgendwelche Lausbuben umgedreht haben. Und wo sich sonst kein Deutscher zuständig fühlt, weil er ja lieber jammert.

Wie wäre es, wenn wir die ganze Energie mal in Sex steckten? Ficken wir uns doch unsere Wut, unseren Zorn, unsere Verdrossenheit raus. Dann sind wir ausgeglichen. Und mit dieser ausgeglichenen, positiven Energie könnten wir uns mal ein paar positive Gedanken machen zu unserem Leben und unserer Umwelt und auch zu unseren Karmapunkten. 

3 Kommentare:

  1. Ficken fürs Klima und damit das Gemecker aufhört.
    Klingt nach einem guten Plan.

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  2. Aber dabei schön verhüten, denn Kinder sind äußerst klimaschädlich.

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  3. Ich hab ja ficken geschrieben. Nicht Kinder machen...

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