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Dienstag, 7. März 2017

Zweiter Streich

Dieses war der erste Streich, doch der Zweite folgt sogleich:

Nachdem es nicht klappte, wegen "Herrenbesuchen" irgendeine Reaktion meinerseits zu provozieren, war mir klar dass da irgendwann etwas hinterher kommt. Eigentlich dachte ich, ich kriege die Kündigung in den Briefkasten weil ich ja weder auf die Nachricht von neulich geantwortet habe noch meine "Herrenbesuche" eingestellt hatte.

Vermutlich hat ihnen jemand gesagt, dass die Vorgehensweise jetzt eher dumm war. Jedenfalls versuchten sie es jetzt anders. Kurz zur Vorgeschichte: Das Haus hat einen Vorgarten mit kleiner Terrasse die ich nutze und einen etwas größeren Garten hintenraus. Der ist Vermietersache. Nun zum blöden Part: der Vorgarten samt Terrasse wurde mir bei Mietbeginn mündlich überlassen. Das reichte mir, sie waren ja freundlich und ganz eifrig darin zu betonen, bei jeglichen Problemen miteinander zu reden, es ließe sich ja alles klären.

Letztes Jahr wollte man dann den Garten begradigen. Ein Hanggrundstück mit etwas abschüssiger Wiese. Nix wildes. Als sie erfuhren, was das Unterfangen kosten würde, nahmen sie Abstand und säten nur eine neue Wiese ein, die Alte war moosig. Das war auch der Zeitraum als er die Gartengeräte einschloss und ich nicht mehr Rasen mähen konnte. Das hatte ich bisher immer gemacht und zwar auf sein Bitten hin auch hinten. Von da an wurde die Kommunikation schwieriger aber man grüßte sich und es ging ganz okay.
Hinter meinem Wintergarten, der zum hinteren Garten raus geht, stand eine sehr große Koniferenhecke. Mein Vermieter fragte mich ob die weg könne, denn sie war so groß dass man sie nicht mehr schneiden konnte. Ich hatte es selbst versucht aber selbst ich, als größte Person im Haus kam mit der größten verfügbaren Leiter nicht ganz dran. Also besprachen wir, dass die Hecke weg könne wenn ich stattdessen eine andere bekäme oder irgendwas, was mir genau an der Stelle sowohl Schatten als auch Sichtschutz bescherte. Er stimmte zu, wollte noch am gleichen Tag neue Pflanzen bestellen.

Als nach zwei Wochen nix passiert ist, fragte ich nach. Er reagierte nicht. Als ich ihn endlich abpasste, es waren drei oder vier Wochen vergangen, meinte er, er hätte das ganz vergessen, wolle sich aber jetzt drum kümmern. Wieder eine Weile später sagte er, ich hätte ihn doch mal erinnern sollen, jetzt wollten sie was anderes machen. Und pflanzten Zucchini, Gurken und anderes Rankgewächs was leider weder Schatten noch Sichtschutz spendet. Ich bat darum, in das Markisengestänge eine Markise einziehen zu lassen. Er konterte, dass das mehrere tausend Euro kostete. Ich googelte, fand ein Tuch in passender Größe unter 400 Euro und seine Frau meinte daraufhin, das solle ich zahlen, es sei nicht ihre Sache. Nun, das sah ich anders, die Markise ist ja schließlich fest am Haus aber um Ärger zu vermeiden habe ich ein Sonnensegel gekauft und das in das Gestänge der Markise gehängt. (Es reichte nicht um Schatten zu spenden, der Wintergarten ist ein Treibhaus sobald Sonne drauf scheint).

Nun gut, ich nahm das also so hin, zahlte brav meine Miete und wir lebten halbwegs zufrieden nebeneinander her. Die Herrenbesuchsgeschichte ist etwas über zwei Wochen her, da klingelte es Sonntags nachmittags an meiner Tür. Mein Vermieter stand da und kaum machte ich auf, kam seine Frau dazu, piekste ihn in die Seite und sagte "Nun sags ihr schon"

Ich machs kurz: sie wollen ab Dienstag die Platten vor dem Haus, also meine Terrasse weg machen, also muss ich alles was drauf steht und drumherum ist weg tun, sonst entsorgen sie es. Mein Wintergarten ist ja dank zuviel Hitze eh eher Rumpelkammer denn nutzbar und jetzt kommt da alles rein. Alles. Und ich brauche mal schnell einen Spaten und Platz um wenigstens meine Beerenpflanzen zu retten, die ich letztes Jahr erst gepflanzt habe. 

13 Kommentare:

  1. Ich rate Dir noch mal Dich gleich bei einem guten Mieterschutzbund zu informieren und vorzusorgen.

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    1. Ich habe im Moment Unterstützung von unglaublich tollen Menschen, die teils selbst Vermieter sind und daher wissen, was meine Vermieter dürfen und nicht dürfen und wie man darauf reagiert. Und einen sehr wortgewandten lieben Menschen, der das so auf Papier bringt, dass es wasserdicht ist.

      Step 2 ist der Auszug aber bis dahin hätte ich gern noch Frieden.

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  2. Da stimme ich Nelly zu und wünsche gute Nerven, es gibt nichts schlimmeres als solche Vermieter oder Nachbarn. Allerdings Deine Sachen zu entsprgen geh nun auch nicht so einfach und Deine Terrasse weg zu machen ebenfalls nicht, schon gar nicht ohne schriftliche Ankündigung und Fristen...aber die Frage ist ob Du Dich mit denen anlegen willst oder so schnell wie möglich weg bist.

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    1. Jep, das dürfen sie nicht und dazu liegt in diesem Moment ein entsprechender Brief in deren Kasten. Wir dürfen auf die Reaktion gespannt sein.

      Anlegen möchte ich ich nicht, ein Umzug ist zumindest geplant. Ich bin ein friedliebender Mensch der solchem Ärger am liebsten aus dem Weg geht. Aber im Moment rennt der Ärger mir hinterher^^

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  3. Mit denen wird sich zu gegebener Zeit jemand anderes anlegen, sollte das denn nötig werden. Umd das, geliebte Frau Laterne, dürfen Sie gerne als Versprechen auffassen. ;-)

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  4. Mal so als Tipp ;-)
    Mein alter Vermieter wollte mich auch raus haben. Da ich ihm am Schluss viele Dinge lückenlos nachweisen konnte und er wusste, dass er mich so nie raus bekommen würde, habe ich mich ausbezahlen lassen. Sprich, ich bin für einen ordentlichen Betrag selbst ausgezogen ;-)

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    1. Ich schreibe inzwischen auch Protokoll über alles, was so passiert.

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  5. Hmm, fordern können sie das schon, aber ob das in der Zeit möglich ist?
    Kommt darauf an, ob Du nun streiten willst, oder eben nicht.

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    1. Nun, es ist mir nicht möglich. Ich gehe ja schließlich auch arbeiten und darüberhinaus habe ich noch andere Dinge zu tun.

      Streiten will ich allerdings auch nicht und würde mir wünschen, sie würden nicht Gründe suchen mich zu ärgern. (das finde ich per se ja schon sehr kindisch. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu langweilig gestrickt und haue mich nicht gern genug mit Schüppchen, wie damals im Kindergarten)

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  6. Naja, alle Kommentare haben irgendwie theoretisch recht. "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
    So ein Zustand ist übelst anstrengen. Irgendwann kommt der Moment an dem man ständig auf dem Sprung ist und denkt "was kommt als Nächstes". Nimmt man den Kampf auf? Mit welchem Ergebnis Mit welchen Verlusten?

    Ich wünsche Dir einen Ausweg aus diesem Zustand, der Dir richtig gut tut und am Besten die Andern mit nem Denkzettel zurück lässt.

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