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Samstag, 4. Februar 2017

Marktanalyse 2

Ich habe den Börsenbericht mal in Marktanalyse umbenannt. Der Börsenbericht gehört Frau Juliane.
*****

So, nun also die zweite Marktanalyse.
Protagonisten sind die gleichen Helden wie im ersten Teil: also meine Wenigkeit und mein Blinddate aus dem Swingerclub. Dazwischen gabs noch ein Treffen bei mir zu Hause, es ist also insgesamt unser drittes Treffen. Und das findet auf einer Fetischparty statt.

Meine Neugierde war verdammt groß, wie es da wohl ist und als er fragte ob ich auch komme und ihn begleite, habe ich nicht lange überlegen müssen sondern bin schnell in den nächsten Beate Uhse Laden gefahren, habe ein Netzoutfit anprobiert und direkt gekauft.

Komisch, wenns um sowas geht, brauche ich nur 5 Minuten zum shoppen. 

Der Abend begann kurz nach 9, ich wartete noch auf meine Begleitung während ich über meinem Netzminikleid nichts trug außer einer Winterjacke, die nicht so tief ging wie das Kleidchen. Darunter trug ich Overkneestiefel.

Wir betraten den Laden und ich genehmigte mir dann doch einen Begrüßungssekt-O. Das Publikum war extrem bunt und schrill. Also bunt jetzt eher im übertragenden Sinne, die dominante *gnihihi* Farbe war Schwarz. Ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt, alle guckten, alle ließen gucken, keiner starrte keiner guckte abschätzig. Es war eine wunderbar bunte Gesellschaft des Akzeptierens und an diesem Abend merkte man auch, dass es total egal war, ob da jetzt ein Manager, ein Handwerker, eine Sekretärin oder eine Putzfrau in dem Outfit steckte. Alle einte die Vorliebe für BDSM in allen Facetten.

Mein Begleiter war, genau wie ich, zum ersten Mal auf so einer Party. Aber ich merkte schnell, dass er heillos überfordert war. Seine Augen waren überall zugleich, er war extrem exited und entschloss sich dann doch, etwas zu trinken und mit dem Taxi heim zu fahren.

Tja und da nahm das Unheil seinen Lauf. Denn mit jedem Bier, mit jedem Tequila flitzte er mehr hin und her, sprach leute an, befummelte andere und ich wunderte mich, dass keinem Dom die Hand ausrutschte wenn er befummelt wurde. Ich fühlte mich sichtlich unwohl denn die Absprache war, dass er auf mich aufpasst. Das brauche ich, speziell wenn ich nahezu nackt auf einer Party bin. Die Menschen waren alle sehr nett und unaufdringlich. "Zufällige" Berührungen im Vorbeigehen stören mich auch nicht wirklich aber aufdringliche Unterhaltungen von Typen die einen gern in den Darkroom oder den Spankingroom mitnehmen wollen, das war mir dann doch zu viel. Ich bin devot aber ich kann das nicht bei Wildfremden und ich kann auch nicht mit Fremden vögeln. (außer ich bekäme den "Befehl" dazu aber dann wäre ja wieder der dominante Part dabei, der aufpasst.)

Jedenfalls war ich ziemlich allein. Ich unterhielt mich eine Weile mit einem Pärchen, das ich dort kennen gelernt habe und ich knutschte mit einer anderen Frau herum, zum Entzücken ihres Freundes.

Irgendwann verschwand ich dann doch mit dem Pärchen im Spankingroom und er trieb auch meinen Begleiter wieder auf. In den Pranger gefangen ließ ich mir den Hintern versohlen während mein Begleiter vor mir kniete und einerseits total lieb meine Hände festhielt und immer wieder fragte, ob es mir gut geht (genau wie der Er hinter mir) aber gleichzeitig heillos überfordert war, denn wie ich am nächsten Tag feststellen musste, hat er sowas noch nie erlebt oder sich damit beschäftigt.
o_O

Als wir fertig waren, verschwand mein Begleiter wieder. Und ich fiel. Fiel und niemand fing mich.

Es war drei Uhr nachts und ich dachte mir nur "hier hält dich niemand, fahr heim" und so holte ich meine Sachen von der Garderobe, fand meinen Begleiter um ihm zu sagen dass ich gehe und verließ mit einem anderen Pärchen gemeinsam die Location. An der Straße trennten sich unsere Wege, die bogen rechts ab während mein Auto direkt gegenüber an der anderen Straßenseite geparkt war. Ich setzte mich schnell rein und beschloss, das Eis auf den Scheiben durch die Lüftung auftauen zu lassen. Ganz entgegen meiner Gewohnheiten machte ich die Zentralverriegelung von innen zu und wollte gerade das Navi nach Hause schicken, als es an mein Fenster klopfte. Draußen stand ein Typ, Mitte bis Ende 30, gepflegte Erscheinung. Der mich fragte ob er mir die Scheiben frei kratzen solle. Ich war total verdattert und perplex, meine Lüftung lief auf Hochtouren und meine Ohren waren leicht angeschlagen von 6 Stunden lautem Techno auf der Tanzfläche. Er begann, mir Komplimente zu machen, wie toll ich aussähe und ob ich von der Party gekommen wäre und wie man denn da rein käme. Ich hatte das Fenster nur einen kleinen Spalt geöffnet aber seine Finger an meinem Fenster machten mich nervös. Ich sah, dass er direkt neben mir geparkt hatte, die Lücke war noch leer als ich eingestiegen war. Ich habe ihn dann höflich aber bestimmt abgeblockt und habe ausgeparkt. Leider musste ich noch mal rechts ran weil ich ja mein Navi noch nicht an hatte, das wollte ich vor seinen Augen nicht programmieren.

Im Rückspiegel beobachtete ich, wie er ebenfalls ausparkte um dann mit einigen Metern Abstand auch rechts am Rand zu warten, bis ich los fuhr. Er fuhr einen schwarzen, sicher gut motorisierten Mercedes. Ich fahre einen Kleinwagen mit 54PS und der Typ machte mich verdammt nervös. Ich fuhr los, er fuhr los. Folge mir mit großem Abstand. Ich schwitzte Blut und Wasser, dankte dem lieben Gott für die stabile Spurlage meines Autochens und fuhr mit über 50km/h durch einen Kreisverkehr. Er blieb weiterhin hinter mir, wenn auch mit großem Abstand. Ich fuhr konsequent zu schnell, immer an der Grenze des Erlaubten. Dann wurde eine Ampel vor mir Gelb und ich gab Gas und schoss über die Kreuzung. Da habe ich ihn dann endlich verloren, bis die Ampel grün war, war ich schon zwei Mal abgebogen.

Selten war ich so froh wie in der Nacht, dass mein Kennzeichen keine Rückschlüsse auf meinen Wohnort hinterlässt. Bis mir einfiel, dass mein Auto ja ein Werbeträger ist und an allen Seiten meine Adresse gut zu lesen ist, zumindest wenn man da einen Blick drauf wirft. Aaaaaahhhhh.....

Ich habe Blut und Wasser geschwitzt auf dieser Fahrt, ständig blickte ich in den Rückspiegel ob da jemand war. Aber er tauchte nicht mehr auf. Zuhause angekommen gabs dann noch mein persönliches Highlight: Immer wenn man denkt, nachts um halb 4 pennt eh das ganze Dorf, dann kommt eine Bahn an und spuckt die halbe Nachbarschaft aus. Während man selbst in Overkneestiefeln, einer Jacke die den Hintern nicht bedeckt, ein Netzkleid was den Hintern nicht verhüllt und inzwischen OHNE Unterwäsche aus dem Auto steigt.

Ja nun... ist der Ruf erst ruiniert.... *schulterzuck* Das war mir dann irgendwie auch egal und ich fiel in mein Bett. 

7 Kommentare:

  1. Ich sehe schon, wir müssen mal zusammen feiern. Ich empfehle die Kunst und Sünde in Berlin 😉
    Übrigens drehen die meisten Typen erstmal frei, wenn sie die Szene neu entdecken

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    1. Hat da jemand ein Taxi samt Fahrer nach Berlin bestellt?

      Bei mir ging soeben eine lila Leuchte am Handy an^^.

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    2. Ich gebe dir schon mal das Datum...

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  2. Boah, was ein Depp. Nein, eher: was zwei Deppen.

    Erstens sollte mann ab spätestens so Mitte zwanzig eigentlich in der Lage sein, seinen Trieb so weit unter Kontrolle zu haben dass man sich an Absprachen zu halten in der Lage ist. Und schon sowieso im BDSM-Kontext ...

    ... und zweitens fährt mann nicht nachts einer wildfremden (obschon leichtbekleideten) Dame hinterher, die sich zuvor erkennbar distanziert verhalten hat. Kleiner Tipp um solche Leute in Zukunft elegant los zu werden: ganz gemütlich zur nächsten Polizeiwache fahren und dort sein Auto fotografieren - und möglichst auch den Typ selbst. Das sollte selbst bei Werbung auf dem Auto dauerhaft für Ruhe sorgen. ;)

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  3. Nach dem Lesen dieses Beitrags kommt mir mein Leben sehr langweilig und spießig vor. ;-)

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  4. tja, und dann ist man irgendwie versucht, zu fragen:
    Warum das Ganze?
    Wie auf so ner Flucht vor irgendwas.
    Irgendwas.
    Irgendwas?

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