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Sonntag, 31. August 2014

Zwischenfazit vom Urlaub

In der ersten Urlaubswoche bin ich erstmal nur gelandet. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten unheimlich viele Überstunden aufgebaut und überhaupt war das der erste Urlaub seit ich im Frühjahr so lange krank war. Also im Grunde der erste Urlaub des Jahres.

Nach ein paar Tagen dann Aufbruch gen Norden, nach NRW. Freunde besuchen, die ich teilweise schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Das war sehr schön. Ich hatte geile Abende am Lagerfeuer und habe es unheimlich genossen, einfach nur dazusitzen, in die Flammen zu sehen, ein Pils in der Hand und mich gut zu unterhalten.
Ich war schnell Herrin des Feuers und warf etliches an Holz drauf. Auch als es in Strömen regnete, trieb mich nichts nach drinnen, der Abend war einfach perfekt.
Auch der nächste Abend hätte nicht viel besser sein können. Ich traf viele Leute wieder mit denen ich schon früher das ein oder andere Bierchen gezischt habe. So auch an dem Abend. Wäre da nicht... genau, der Streit mit meinem Partner gewesen. Das vermieste mir dann auch die
Zweite Urlaubswoche.

Nachdem Samstagabend der Streit vorerst geschlichtet war und wir uns nicht instant getrennt haben, war die Sache aber noch nicht gegessen. Ich kam früher nach Hause um ihn noch zu sehen bevor er wieder tagelang arbeiten muss. Keiner von uns brachte es übers Herz, mit dem anderen über unser grundlegendes Problem zu reden, stattdessen landeten wir im Bett. Öhm. Ja.

Wir kamen nicht mehr zu reden, ich schrieb ihm daraufhin meine Gefühle auf. In Ich-Form, bewusst so formuliert, dass da keinerlei Vorwurf drin steckte oder reininterpretiert werden konnte. Doch genau das tat er. Und das war der Punkt wo mir klar wurde, dass das mit uns wohl keine große Zukunft mehr haben wird weil ich mit dieser Art der Problembewältigung, nämlich Verdrängung und Vorwurf, nicht auf Dauer leben kann. Acht Jahre sind wir zusammen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir es noch auf mehr Jahre bringen werden. Das macht mich traurig, denn eigentlich liebe ich ihn. Aber das "eigentlich" sollte da nicht stehen. Der Satz "ich liebe dich!" sollte immer ohne nachstehendes "aber" verwendet werden. Das geht derzeit einfach nicht.

Ich gebe nicht vorschnell auf. Das tue ich nicht. Aber ich musste doch einiges erkennen in den letzten Tagen: Dass ich SO nicht glücklich bin. Dass ich mein Leben komplett nach seinem ausgerichtet habe und mir damit keinen Gefallen getan habe, weder emotional noch perspektivisch. Dass ich, weil er keine Freunde mehr hat, selbst zu lange auf Freunde verzichtet habe, dass ich ihm in einigen Dingen viel zu ähnlich geworden bin, zum Beispiel bin ich reizbarer, nicht mehr so emphatisch wie ich mal war. Und das tut mir weh. Ich bin nicht so, das bin nicht ich.
Ich will wieder ich sein. Und ich will mein Leben wieder selbst in die Hand nehmen, ohne einen Bremsklotz von Vorwürfen und Geschrei.

Jetzt folgt noch eine Urlaubswoche. In dieser Urlaubswoche will ich entspannen, Spaß haben und anfangen, Pläne zu schmieden. Sollte ein Wunder geschehen, kann ich die umwerfen wie ich das schon einmal vor einem Jahr getan habe. Und ansonsten habe ich eine Perspektive.

1 Kommentar:

  1. Ich hab den Eindruck, dass dieses Jahr beziehungstechnisch enorm viel im Umbruch ist. Ich kenne unzählige Paare, die schon lange zusammen sind/waren und in diesem Jahr getrennte Wege gehen. Ich bin selbst davon 'betroffen', zufällig auch ähnliche Problematik wie Eure, seit bald 3 Monaten wohne ich nicht mehr zuhause und das Verhältnis zwischen uns hat sich insofern entspannt, als dass wir durch den Wegfall des Alltags anders miteinander umgehen. Gut, wir sind getrennt, da sollte der Umgang anders sein ;) Abgefuckte Zeit irgendwie, aber gleichzeitig lege ich nach und nach eben auch all 'seine' Eigenschaften ab und nach dem brainfuck tut die Erkenntnis, wieder sich selbst zu werden, verdammt gut...

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