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Mittwoch, 25. Januar 2017

Herzensscherbenhaufen.

ich liebe, ich kann nicht anders.

Meine beste Freundin versuchte alles, dass ich mich nicht Hals über Kopf verliebe. Dass ich es langsam angehen lasse damit der Schmerz, wenn es schief geht, nicht so groß ist. Nur: ich kann nicht anders. Ich sträube mich so sehr, versuche distanziert zu sein, es langsam angehen zu lassen, mich zu bremsen und dann kommt sehr schnell der Punkt wo ich mir sage: Ach Scheiß drauf, diese angezogene Handbremse ist nicht schön. Und dann mache ich, was sich gut anfühlt, was sich richtig anfühlt und liebe.

Kompromiss- und bedingungslos liebe ich mit ganzem Herzen. Wer mich kennt, weiß, dass ich dann auch sehr leidensfähig bin. Oft zu sehr. Ich arbeite daran. Dennoch habe ich gerade den Punkt erlebt, wo ich die Reißleine ziehen musste. Wo ich sagen musste, dass die Bedenken die er hatte, die Gedanken die er über mich hatte, zum einen nicht richtig und zum anderen verletzend waren. Und diesmal war die Wunde so groß, dass der Trennungsschmerz zwar schlimmer aber dafür nicht wiederkehrend sein würde. Deswegen fuhr ich zu dem Mann, der sich in mein Herz geschlichen hatte und holte meine Sachen. Ich habe Rotz und Wasser geheult auf der Heimfahrt. Und mir war da erst klar, wie sehr ich ihn liebe. Obwohl noch alles recht frisch war.

Wenn ich tief in mein Herz hinein höre, dann wünsche ich mir nichts weiter als dass er sagt "Mensch, mir war nicht klar, dass du mich wirklich so liebst. Das was ich über dich dachte, war falsch" und dann würde ich vergeben und nach einer Weile sicherlich vergessen und ich könnte den Traum, den ich die letzten Wochen gelebt habe, weiter leben.
Aber es ist ein Traum und bleibt ein Traum. Er wird mich nicht zurück holen.

Und inzwischen denke ich, dass es so besser ist.

11 Kommentare:

  1. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende?
    Tut mir aber trotzdem leid, das zu lesen.
    Aber vergiss nicht, es geht immer wieder weiter.

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    1. Ja, das geht es. Es muss dir auch nicht Leid tun. Ich kann durchaus mit einem Lächeln zurückblicken, zumindest an die Zeit in der es schön war. Und den Rest blende ich aus.

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  2. Oh ich kenne das so gut...und die Hoffnung, dass "er" aufwacht. Aber die Ratio weiß, er wird nie sein was Du brauchst. Trotzdem keimt immer wieder die Hoffnung auf. Ich habe das auch 2016 hinter mich gebracht, inkl. kräfteraubendes on/off.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, um daran denken zu können, was Du brauchst und die Gewissheit, dass er das niemals sein wird.

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    1. Nun, er wird nicht aufwachen. Es ist jetzt auch egal, es ist wie es ist. Und andere Mütter haben auch schöne Söhne.

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    2. Ich werde dazu noch mehr schreiben. Weil es so wichtig ist. So viele kennen das und niemand redet darüber.

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    3. Nur um das klar zu stellen: der Herzscherbenhaufen ist nicht von Jonas. Jonas war 2016 vorbei. Der Herzscherbenhaufen ist aktuell.

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  3. Ich liebe ja Menschen, die in Sachen Liebe "all in" spielen. Sei beglückwünscht dass dir das gegeben ist.

    ... und die Höhe, aus der man dann leider manchmal wieder absteigen muss, erreichen die meisten Menschen erst gar nicht. Der Gedanke macht das Scheitern ein wenig erträglicher - zumindest für mich. ;-)

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    1. Nun, ich steige nicht ab, im besten Falle stolpere, oft falle ich.
      Aber wenn ich eine Weile später drauf schaue mit etwas Abstand, dann weiß ich, dass ich es jedesmal wieder so machen würde: "all in"

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    2. Wahrlich, ich scheine neuerdings die Gabe zu haben, mich missverständlich auszudrücken. Die Abstiegsmetapher war natürlich nicht im sportlichen, sondern im alpinistischen Sinne gemeint. Und so schön es dort droben auch ist, irgendwann muss man wieder runter.

      Was bleibt, ist die Erinnerung wie es oben war. An den Abstieg erinnere ich mich eigentlich nie.

      Ansonsten hatte Rain es in seinem dahingegangenen Blog mal gut beschrieben, als er sinngemäß anmerkte, dass man angenehme Daseinszustände besser im hier und jetzt genießen solle da sie allzu oft vergänglich seien.

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