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Donnerstag, 12. Januar 2017

Lasst den Tanz beginnen
about: communication. again.

Dieser Tanz, dieses aneinander gewöhnen an einen neuen Menschen im Leben. Er ist mitunter anstrengend.

Während ich -ganz Frau- recht mitteilsam bin, ist es der Mann nicht. Also, doch, schon, wenn wir uns sehen, miteinander reden. Dann ist er keineswegs schweigsam. Aber ab und an habe ich Schwierigkeiten, seine Gedanken nachzuvollziehen.
Als ich eine Woche bei ihm war, seine Tagesabläufe kennen gelernt und verstanden habe, da wurde es besser. Ab und zu schafft er es trotzdem, mich aus dem Konzept zu bringen. Dann zweifelt er daran, ob das mit uns funktionieren wird und am nächsten Tag ist er zu beschäftigt um sich zu melden. Mein Gedankenkarussel hat dann einen Fehler und dreht und dreht und dreht immer schneller, statt dass ich einfach mal Ruhe bewahre.
Weil er mir einfach schon so sehr ans Herz gewachsen ist.

Irgendwie ist das aber auch der heutigen Zeit geschuldet. Früher, da hat man sich Briefe geschrieben wenn man sich nicht gesehen hat. Da wartete man mitunter mehrere Tage bis Wochen auf ein paar Zeilen des Liebsten.
Heute hingegen ist man es gewohnt, jede Befindlichkeit zu schreiben. Es beginnt morgens mit einer Guten Morgen Nachricht. Zwischendurch wird kommuniziert, was man gerade so macht. Teilweise im Telegrammstil, je nach dem wieviel Zeit man hat zu schreiben. Manch einer schickt noch Fotos oder gar Selfies hin und her um zu beweisen zeigen, was man gerade macht.
Kommt mal nichts oder schlimmer noch, sieht man den anderen zufällig oder gar kontrolliert online ohne dass er schreibt, geht bei manchen direkt die Eifersucht los. (nein, nicht bei mir. Aber ich kenne das Spiel von der anderen Seite.)

So ist man permanentes Schreiben gewöhnt und nicht mehr Zeiten der Stille, in der der andere vielleicht einfach mal was arbeitet. Oder genießt, das Handy weglegen zu können.
Man denkt nicht dran, dass der andere vielleicht gerade keine Zeit hat zum schreiben und deswegen kurz angebunden ist weil man selber vielleicht gerade Zeit hat und darauf lauert, mit ihm schreiben zu können.

Es ist nicht alles gut an dieser neuen Zeit, aber es ist auch nicht alles schlecht. Auch ich freue mich über eine guten-Morgen-Nachricht, sie ist wie der erste Kuss am Tag, einfach schön. Aber ab und an täte es gut, mal an die Zeiten zu denken, als Fernbeziehungen noch per Brief gehalten wurden. Und wenn ich diese Zeiten vergesse, mögen meine Freunde bitte einen Vorschlaghammer nehmen und mich einfach mal K.O. schlagen, bitte. Danke.

Zumindest bis der Tanz so ist, dass ich alle Schritte kann, dass ich weiß, dass egal wie weit wir uns gerade alleine drehen, da immer die Hand ist die mich auffängt.

3 Kommentare:

  1. Manche Männer verwechseln Schweigsamkeit mit Männlichkeit.
    Manche haben es aber auch einfach nicht gelernt.

    Handy-Kommunikation mag ich auch sehr gerne, dadurch fühle ich mich mit der Menschheit verbunden.

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  2. In dem Fall verwechseln manchen Frauen aber auch ihre eigene Freizeit mit der Arbeitszeit des Mannes.

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  3. .....manchmal kann Technik eben auch ein Fluch sein.

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