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Donnerstag, 2. Oktober 2014

Aus der Erinnerungskiste

Beim Zaubermann wurde ich neulich an einen unschönen Abschnitt meiner Vergangenheit erinnert.

Vor einigen Jahren war ich mit einem Mann zusammen, der eine große Familie hatte. Es gab fast jedes Wochenende Partys wo seine Brüder nicht fehlen durften.
Einer von denen, T., war wohl etwas verbittert... Ich kann es mir nicht anders erklären. Jung verheiratet mit einer *sorry* Schreckschraube, ebenso jung mehrfacher Vater geworden und dann sah er bei seinen jüngeren Brüdern noch jüngere Freundinnen, unter anderem mich.

Auf einer der obligatorischen Partys hat T. zu früh zu schnell und zu viel getrunken. Es war noch hell als es eskalierte. Ich bekam nicht mit wie es dazu kam, aber plötzlich bekam ich mit einem Ohr mit wie er mich "untreue Schlampe" nannte.
Das war ein Fehler. Nicht nur dass ich ziemlich geschockt war [weder das eine noch das andere stimmte] sondern es standen auch gleich drei bullige Kerle vor ihm und verlangten, dass er sich entschuldigte. Tat er nicht und es dauerte keine drei Minuten, bis er rausgeworfen wurde. Seine Frau gleich mit denn sie schlug in die gleiche Kerbe wie er, obwohl keiner von denen mich kannte.

Damit hätte es gut sein können, doch er stand vor der Tür und versuchte diese einzuschlagen. Ich verbarrikadierte mich im Schlafzimmer, so weit wie möglich weg vom Geschehen. Das bekam keiner mit, denn alle anderen Gäste waren damit beschäftigt, vier oder fünf erwachsene Männer voneinander fern zu halten. Es fielen Worte wie "Polizei rufen" und so weiter. Es war unglaublich laut und ich unglaublich fertig. Ich war... sechzehn oder siebzehn, ich weiß es nicht mehr. Aber irgendwann war Ruhe, der Kerl war weg. Meine Freundin suchte und fand mich und ich wollte einfach nur raus. Ging dann mit ihr Zigaretten holen für die anwesenden Raucher und ließ mir dabei viel Zeit. Und den Tränen ihren Lauf.

Nicht weil ich sauer, traurig oder enttäuscht war, weil er mich so genannt hatte. Da hätte ich ihm schon selber die Meinung gesagt, wäre ich noch dazu gekommen.
 [Wenn man mich eins nicht nennen darf, dann Schlampe.  
SchlampIG meinetwegen, unordentlich wie ich bin, aber niemals Schlampe. 
Das sahen ja auch alle anderen auf der Party so, die mich auch alle besser kannten als der Depp.]

Sondern weil es mich total geschockt hat, wie schnell meinetwegen eine entspannte Feier so hoch kochen kann dass sich binnen weniger Sekunden eine amtliche Schlägerei entwickeln kann. 

***

Jahre später hat T. sich bei mir entschuldigt.

1 Kommentar:

  1. Du warst sicherlich der Anlass, liebe Zwiespalt, aber bestimmt nicht der wirkliche Grund... Der war, wie Du selbst schon ganz richtig erkannt hast purer Frust... Wenn Du nicht dort gewesen wärest, hätte es irgendjemand anderen getroffen... So machen Menschen, die mit dem eigenen Leben nicht zufrieden sind das häufig.
    Liebe Grüße von Felina, die auch schon ähnliche Erfahrungen machen mußte.

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